Intuitive Ernährung – back to basics
Ohne Verbote zum positiven Lebensgefühl – und gleichzeitig zur individuellen Wohlfühlfigur?
Keine Verbote, keine Reglementierungen, keine Punkte zählen – die Neuentdeckung der „Intuitiven Ernährung“ zieht sich durch die Medien und ruft unterschiedlichste Reaktionen hervor. Was hat es mit dieser Ernährungsform auf sich und für wen eignet sich die Philosophie von „vertraue deinem Körper – er weiß am besten, was für dich gut ist“? Alles nur spiritueller Nonsense oder vielleicht doch der Schlüssel zum positiven Lebensgefühl?
Intuitive Ernährung ist kein neuer Hype, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Pfunde zu verlieren. Die neue Ernährungsweise ist deshalb so beachtenswert, weil es dabei um das Zusammenspiel von Körper und Geist geht – und um deine Urinstinkte.
Was ist Intuitive Ernährung?
- Der wohl ausschlaggebendste Punkt ist, dass es keine Regeln, keine Verbote, keine Vorschriften in Bezug auf das Ernährungsverhalten gibt.
- Bei einer intuitiven Ernährung orientierst du dich an zwei wesentlichen Merkmalen: Hunger und Sättigung.
- Die Grundannahme der Intuitiven Ernährung lautet: Dein Körper weiß am besten, was für dich gut ist – vertraue darauf.
Die Idee der intuitiven Ernährung: Sieh deine Nahrung als das an, was sie ist: nahrhaft, energievoll und schmackhaft
Körper und Geist sollen im Einklang sein. Es bahnt sich langsam an, du ahnst es – um das allgegenwärtige Buzzword „Achtsamkeit” kommen wir nicht herum. Gehe bewusst mit deinem Körper und deinen Gefühlen um. Denn, wenn du auf die Signale hörst, so heißt es, gehst du eine neue Beziehung ein. Eine Beziehung eines harmonischen Miteinanders zwischen Körper und Geist. Achtsames Essen, ohne Ablenkungen, bedeutet auch, Essen nicht mit negativen oder positiven Gefühlen zu verknüpfen. Vielmehr gilt es, Nahrung wieder als das anzusehen, was sie ist und kann: Sie nährt dich, gibt dir Energie und ist schmackhaft – darum geht es bei der intuitiven Ernährung.
Es gibt nicht das eine Idealgewicht, nicht einen einheitlichen Body-Maß-Index, nicht den universellen Standard-Körper. Wir sind unterschiedlich. Von Kopf bis Fuß.
Intuitive Ernährung birgt die Chance, dass dein Körper instinktiv zu seinem Wohlfühlgewicht findet. Und das ist so individuell wie deine DNA. Vielleicht hast du jahrelang versucht (und gekämpft), endlich wieder in die alte Jeans zu passen. Oder unter allen Umständen vermieden zuzunehmen. Und dann gibt es die Menschen, die anscheinend ohne Diäten, ohne je darauf zu achten, was sie essen, immer ihr Gewicht halten. Weihnachten, Urlaub, ungeahnte Lebensereignisse – nichts bringt den Körper aus der Form. Intuitive Ernährung verfolgt genau dieses Ziel.
Intuitive Ernährung erfordert ein Umdenken
Der entscheidende Faktor dafür ist das bewusste Wahrnehmen deiner Körperbedürfnisse und – Geduld. Es gilt, neue Denkpfade zu beschreiten. Und das dauert. Wer Jahre oder Jahrzehnte glaubte, dass eine Portion zum Mittag nicht ausreicht, der muss erst lernen, wieder auf die Signale seines Körpers zu hören. Wann bin ich wirklich satt und wie fühlt sich das an? Brauche ich fünf kleine Mahlzeiten am Tag oder bin ich fitter, wenn ich zwei Mal täglich größere Portionen esse? Wenn wir wieder lernen auf die Signale unseres Körper zu hören, kann sich unser Körper auf eine natürliche Ernährungsform zurückbesinnen – zurück zu Obst, Gemüse und vollwertiger Kost mit jeder Menge Mikronährstoffen. Nicht von außen aufgezwängt, sondern von innen gewollt. So lautet eine These, „dein Körper weiß, was am besten für ihn ist“. Bist du müde, brauchst du Energie. Hast du Durst, trinke. Somatische Intelligenz nennt man diese Fähigkeit unseres Körpers.
Wenn’s so einfach ist, warum leben wir dann nicht danach?
Klingt toll, oder? Keine aufwendigen Rezepte nachkochen, kein kollektives Gruppenwiegen in allwöchentlichen Abendterminen, kein Verzicht, keine Selbstkasteiung – zweifelsohne bringt dieses Argument eine große Freiheit mit sich. Und gleichzeitig kommen Fragen auf.
Wenn nichts und niemand mich in Grenzen hält, bleibe ich dann in Form?
Manche Menschen fühlen sich köstlichen Versuchungen einfach mehr hingezogen als Sport, Fitness oder einem gesunden Lebensstil. Und selbst wenn ein regelmäßiges Sportprogramm auf dem Plan steht – kaum einer ist frei von gelegentlichen Sünden in Form von Schokolade (klar, nur die 70-prozentige) oder Pizza, Burger und Co. Was vollkommen okay ist, denn beim Essen geht es auch um Genuss! Viele, die sich mit einer intuitiven Ernährung befassen, werden dann aber von ihrer eigenen Skepsis ausgebremst. Nach dem Motto „Wenn mein Körper am besten weiß, was für mich gut ist, lautet die Antwort garantiert ,Schokolade’.
Der Sorge vor dem Maßlosen kannst du aber etwas entgegensetzen. Denn mit mentalem Training und vitalisierendem Sport unterstützt du deinen Körper, sich auf die neue Ernährung einzustellen.
Übung macht den Meister – diese Fragen helfen dir beim Einstieg in die Intuitive Ernährung:
- Die wichtigste Frage lautet: habe ich wirklich Hunger?
- Bin ich gestresst?
- Habe ich Frust, bin aufgeregt oder traurig? In welch einer Gefühlswelt befinde ich mich?
- Wann bin ich satt?
- Bin ich während des Essens abgelenkt? Läuft der Fernseher, blinkt das Smartphone oder streiten die Kinder?
- Was verträgt und verwertet mein Körper gut? Nach welchem Essen bin ich energievoll und wann bin ich nach dem Essen müde?
Intuitive Ernährung bedeutet Körper und Geist in Einklang zu bringen – ausprobieren lohnt sich
Der Weg der Intuitiven Ernährung klingt simpel: ohne Druck, Regulierungen und Stress zum positiven Lebensgefühl. Die natürliche Ernährungsform kostet dich nichts, außer ein wenig Übung, Beobachtungsgabe und Geduld. Im Gegenteil: wenn du darüber nachdenkst zukünftig intuitiv zu essen, profitiert nicht nur dein Körper, sondern auch dein Geist.
5 nützliche Tipps für deine intuitive Ernährung
- 1. Lass es langsam angehen – Geduld und Übung sind wichtige Faktoren für deinen Erfolg.
- 2. Iss vielfältig, wenn du Hunger hast. Obst, Gemüse, Fette und Ballaststoffe, Vollkornprodukte, Fisch und wenig Fleisch machen deinen Teller bunt.
- 3. Bei Heißhunger und Schokoladen-Jieper: Warte einen Moment und höre in dich hinein. Frage dich: warum brauche ich jetzt Süßes, Salziges…
- 4. No drama. Wenn du schlemmst, dann schlemme mit Genuss. Keine halben Sachen (Light-Produkte oder Fettreduziertes macht nicht glücklich).
- 5. Unterstütze deinen Körper mit einer Sportart, die dir Spaß macht.
Mehr Tipps und Artikel zu unterschiedlichen Ernährungsweisen findest du in unserer Themenwelt Ernährung.