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Von Griffen und Wänden: 7 Klettergebiete in Deutschland und Europa

#Klettern

Bouldern, Klettern, am Fels, am Berg oder an der Wand, für Anfänger und Fortgeschrittene: Bei diesen Climbing Spots können sich alle austoben

Von Griffen und Wänden: 7 Klettergebiete in Deutschland und Europa

Du hast ein paar Tage Zeit, Lust auf ein Abenteuer, auf Action und Natur? Das bedeutet: Es ist Zeit zum Klettern! Und damit du nicht viele Stunden mit der Anreise verbringst, gibt es hier eine Auswahl an Felsen und Bergen, für die du nicht weit fahren musst. Egal, ob du mit deiner Familie, mit Freunden, mit Kletteranfängern oder erfahrenen Alpinisten unterwegs bist, jeder kommt auf seine Kosten. Zur Vorbereitung braucht es nicht viel: Ein wenig Übung in der Halle und etwas Ausrüstung – los geht es auf den Berg!

1. Klettern im Frankenjura

Den meisten Kletterern ist dieser Ort in der Fränkischen Schweiz wohl schon bekannt: der Frankenjura. Zwischen Bayreuth und Nürnberg liegt dieses Gebiet, das als eines der am besten erschlossenen Klettergebiete der Welt gilt. Mit mehr als 10.000 Routen hat es für jeden Kletterer etwas zu bieten. Wer klein anfangen möchte, sollte den Wolfstein besuchen: Dieser Fels liegt bei dem Dorf Bärnfels im Frankenjura und ist von dort gut erreichbar. Besonders schön im Frankenjura ist auch der Naturpark Altmühltal: Hier kann man ganzjährig optimal klettern, egal auf welchem Niveau und ob drinnen oder draußen. Und zwischendurch laden die vielen Wanderwege zu etwas Abwechslung ein!

Geeignet für: Bouldern und Klettern
Schwierigkeit: Anfänger bis Fortgeschrittene

Was ist eigentlich Rotpunkt-Klettern?

Das Rotpunkt-Klettern ist einer der am weitesten verbreiteten Begehungsstile. Früher bezeichnete dieser Begriff das freie Durchsteigen einer dem Kletterer bekannten Kletterroute im Vorstieg in einem Zug. Das Sicherungsseil wird dabei nicht belastet alle Zwischensicherungen bringt der Kletterer selbst an. Ganz so streng ist die Definition heute nicht mehr: Mittlerweile zählt auch freies Durchsteigen bei bereits eingehängten Zwischensicherungen zum Rotpunkt-Klettern.

Geprägt hat diesen Begriff übrigens der deutsche Kletterer und Bergsteiger Kurt Albert. Ab 1975 kennzeichnete er Touren die bis dahin nur technisch geklettert wurden mit einem roten Punkt nachdem er sie frei begangen hatte.

2. Klettern im Allgäu

Nicht nur atemberaubende Natur, nein, das Allgäu hat auch einiges für Kletteranfänger zu bieten. Neben den Routen an Bergen und Felsen gibt es hier auch viele Übungs- und Trainingsangebote, die dir vor allem am Anfang deiner Kletter-Karriere nützlich sein können. Besonders anfängerfreundlich ist der Kletterfels Seltmanns mit dem anliegenden Klettergarten: Hier ist man abgesichert wie in der Halle, die meisten Routen haben gute Griffe und auch der Zustieg zum Fels umfasst nur ein paar wenige Meter.

Geeignet für: Klettern
Schwierigkeit: Anfänger bis Fortgeschrittene

Du möchtest einen Tag Pause vom Klettern?

In den Allgäuer Bergen lässt es sich auch wunderbar wandern und die Natur genießen. Und natürlich lassen sich die beiden Aktivitäten auch wunderbar verbinden!

3. Bouldern in Fontainebleau

Bouldern in Fontainebleau
© Henn Photography / iStock

Fünfzig Kilometer südlich von Paris befindet sich dieses Gebiet, das auf den ersten Blick nicht viel für Boulderer verspricht. Rundherum ist es flach, Berge gibt es keine. Doch dann fährt man in die Wälder hinein und trifft auf eine riesige Ansammlung von Sandsteinblöcken: das Boulder-Mekka. Dieser Wald gilt tatsächlich als eines der größten Bouldergebiete weltweit. Tendenziell sind die Strecken eher herausfordernd, durch die schiere Menge an Felsen wird aber jeder etwas Passendes finden. Eine weitere Besonderheit des Fontainebleau sind die “Parcours”: mehrere Boulder (Blöcke), die nacheinander absolviert werden. Die Parcours wurden in den Vierzigerjahren von Bergsteigern erfunden, um zu trainieren und sich so auf die großen Berge vorzubereiten.

Geeignet für: Bouldern
Schwierigkeit: Anfänger bis Fortgeschrittene

Auch für Kinder geeignet!

Die weiß markierten Routen des Fontainebleau zeigen an, dass diese besonders leicht zu klettern und kinderfreundlich sind. Das ist auch etwas für Anfänger: Wenn du langsam anfangen willst, probiere einen Kinderparcours, zum Beispiel den Rocher Canon oder Buthiers.

4. Klettern im Schwarzwald

Im Schwarzwald gibt es neben soliden Kletterrouten vor allem auch die meisten Sonnenstunden Deutschlands! Einer der bekannteste Berge zum Klettern ist der Battert bei Baden-Baden: An der Südseite des 568 Meter hohen Berges befindet sich ein Naturschutzgebiet, welches die meisten Kletterfelsen einschließt. Wichtig zu wissen: Der Battert ist bekannt für seine eher minimale Sicherung. Wer damit gut zurechtkommt, wird hier seine Freude haben. Und wer ein besonderes Erlebnis im Schwarzwald sucht: Im Winter gefriert einer der höchsten Wasserfälle Deutschlands, der Todtnauer Wasserfall. Dieser kann auch erklettert werden – ein perfektes Vorhaben für Abenteuerlustige!

Geeignet für: Klettern
Schwierigkeit: Anfänger mit Vorkenntnissen bis Fortgeschrittene

Sightseeing im Schwarzwald

Wenn du im Schwarzwald mal eine Pause vom Klettern brauchst, gibt es ringsherum viel Historisches zu sehen. Du kannst Schlösser und Burgen in der Region besichtigen, zum Beispiel das Alte Schloss Hohenbaden.

5. Klettern im Elbsandsteingebirge

Dieses imposante Gebiet in der Sächsischen Schweiz gilt als Geburtsort des Freeclimbing. Die sogenannten „Sächsischen Kletterregeln“ gelten hier bis heute. Beim Freeclimbing wird ohne Hilfsmittel geklettert, was bedeutet, dass Seile und Haken ausschließlich zur Sicherung und eben nicht als Kletterhilfe genutzt werden dürfen. Das stellt auch sicher, dass die typischen Sandsteine der Region nicht zu sehr durch die Kletterer beschädigt werden. Der größte Teil des Elbsandsteingebirges befindet sich direkt hinter der deutsch-tschechischen Grenze, also auf der tschechischen Seite. Zu empfehlen ist Sněžník (deutsch: Schneeberg), der größte Tafelberg in der Tschechischen Republik. Der Sandstein ist solide und mit bis zu 30 Metern Höhe sehr eindrucksvoll. Heute ist die Region vor allem bekannt als Bouldergebiet. In den vergangenen Jahren wurden viele neue einfachere und besser gesicherte Routen eingerichtet. Übrigens: Auf den umliegenden Campingplätzen wird auch öfter mal eine Hochzeit gefeiert. Gute Stimmung ist garantiert!

Geeignet für: Klettern und Bouldern
Schwierigkeit: Mittelstufe bis Fortgeschrittene

Schon gewusst?

Zum Freeclimbing gehört auch das Bouldern. Seit einigen Jahren ist es eine absolute Trendsportart, und mittlerweile gibt es in fast jeder größeren Stadt eine Boulderhalle. Seit 2001 ist Bouldern auch Teil der Kletterweltmeisterschaften.

6. Klettern im Ith

Klettern im Ith
© Thorsten Henn / iStock

Wer im Norden wohnt und für ein Kletterabenteuer am Wochenende nicht in die größeren Gebirge im Süden reisen kann, wird auch im flachen Norddeutschland fündig. Das Gebiet um den Mittelgebirgszug Ith in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden bietet ganze 1400 Routen. Eine Besonderheit ist der Kalk der Felsen, der besonders gut zu greifen und weitaus sanfter zu deiner Haut ist als beispielsweise Granit. Mit 439 Metern Höhe und 200 umgebenden Felsen ist der Ith das drittgrößte Klettergebiet Deutschlands. Zu empfehlen ist hier der Kamelfelsen, der so heißt, weil er in seiner Form ein wenig an ein Kamel erinnert. Wenn du den Kopf des Kamels erklommen hast, lässt sich von dort aus wunderbar der Sonnenuntergang beobachten.

Geeignet für: Klettern und Bouldern
Schwierigkeit: Anfänger mit Vorkenntnissen bis Fortgeschrittene

7. Klettern in den Alpen

Nun geht es noch einmal über die Landesgrenze in die Schweizer Alpen. Hier gibt es einen Wald, der sich Magic Wood nennt – und das nicht ohne Grund. Die Stimmung, wenn man auf der Suche nach Blöcken und Felsen durch das Gehölz läuft, hat etwas Mystisches – ein wenig fühlt man sich wie bei Harry Potter. Das Gebiet ist aber eher etwas für erfahrene Boulderer. Die meisten Routen bewegen sich in mittleren Schwierigkeitsgraden, leichte Anfängerrouten gibt es kaum. Etwas Erfahrung mitzubringen lohnt sich! Eine der bekanntesten und schwierigsten Linien (mehrere Routen, die nacheinander gebouldert werden) im Magic Wood ist die „Never Ending Story“ – unter Boulderern berüchtigt.

Geeignet für: Klettern
Schwierigkeit: Mittelstufe bis Fortgeschrittene

Du siehst schon: Man muss nicht weit fahren (kann aber, wenn man möchte), um sich am Berg auszutoben. Und wer auch noch ein bisschen sparen möchte, sucht sich am besten einen der zahlreichen Campingplätze, die es in allen vorgestellten Regionen gibt. So lernst du auch schnell andere Kletter- und Boulder-Begeisterte kennen. Viel Spaß!

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