Wie war’s auf dem Deutschen Kundalini Yoga Festival?
Yogini Sabine hat’s getestet und ist begeistert – ein Erfahrungsbericht
Ein Festival, 5 Tage Kundalini Yoga, 13 verschiedene Locations und ganz viele (spirituelle) Erfahrungen. Sabine war für uns beim Deutschen Kundalini Yoga Festival im niedersächsischen Oldenburg. Rund 500 Yoga-Begeisterte aus ganz Europa und den USA waren da. Ihr Fazit grenzt fast an Ananda, die wunschlose Freude.
Bereits zum zehnten Mal fand das Deutsche Kundalini Yoga Festival im niedersächsischen Wardenburg (Landkreis Oldenburg) statt. Ein guter Anlass für Sabine, Gleichgesinnte zu treffen und tiefer in die Welt des Kundalini Yoga einzutauchen. Vor einigen Jahren hat sie den Sport für Körper und Geist für sich entdeckt, probierte diverse Arten aus – Iyengar, Ashtanga und Hatha – und fand ihre persönliche Leidenschaft im spirituell geprägten Kundalini Yoga. Seit November vergangenen Jahres absolviert sie die Ausbildung zur Kundalini-Yoga-Lehrerin Stufe 1. Für das Festival spielt es allerdings keine Rolle, ob du einfach nur Interesse hast, erst Anfänger oder sogar Profi bist – mitmachen kann jeder, der sich von der Veranstaltung angesprochen fühlt.
Was ist eigentlich Kundalini Yoga?
Sportliche Einheiten, Entspannung, Meditationen und Spiritualität – all das umfasst Kundalini Yoga. Diese uralte indische Art wird auch als Achtsamkeitsyoga oder „Yoga des Bewusstseins“ bezeichnet. Ziel ist es, an dein wahres Ich, deinen Kern, zu kommen, Lebensenergien zum Fließen zu bringen und Potenziale zu wecken.
Willkommensgrüße mit Eröffnungskonzert zum Eingrooven
Fünf Tage sind für das Kundalini Yoga Festival angesetzt. Sabine hatte sich für das Drei-Tage-Ticket entschieden. „Das lange Wochenende über Himmelfahrt war für das Festival natürlich gut gewählt. Ich bin schon am Mittwochabend angereist, habe mein Domizil bezogen, mir die Locations angesehen und am Eröffnungskonzert teilgenommen – das war ein toller Auftakt.“
Wer will, begrüßt den Tag morgens um 4 Uhr
Ok, das ist nichts für Nachteulen – um 3.30 Uhr wandern sanfte Gitarrenklänge über das Gelände. So früh aufzustehen ist natürlich kein Muss. Aber: Das offizielle Tagesprogramm startete jeden Morgen um 4 Uhr mit einer 2,5-stündigen „Aquarian Sadhana“.
„Die Sadhana ist wie ein mentaler Hausputz. Sie dient dazu, den vielfältigen Herausforderungen unserer schnelllebigen Zeit wacher und klarer begegnen zu können.“
Für Sabine die perfekte Art, um in den Tag zu starten. „Mir gefiel die morgendliche Stimmung auf dem Gelände, wenn der Tag anbricht und alles auf Anfang gestellt ist. Zwischen 4.00 und 7.30 Uhr haben wir täglich ein Morgengebet rezitiert, ein Yogaset praktiziert und zu sieben Mantras meditiert. Und danach: ein traumhaftes Frühstück.“
Workshops, Konzerte, Seminare – ein prall gefülltes Programm mit Mehrwert
Die Angebote des Deutschen Kundalini Yoga Festivals können sich sehen lassen – vom Atemseminar über Workshops, die sich mit den Themen Geldfluss, Change Making oder dem Klang deiner Stimme befassen, bis hin zu kleinen Studiengruppen und Gesprächskreisen. Alle fünf Festivaltage sind auf dieselbe Art strukturiert – morgens die Sadhana, am Vormittag Seminare, nachmittags Workshops und am Abend Zeit für kleinere Studiengruppen. „Die Auswahl der Themen war riesig. Ganz besonders interessant fand ich die enge Verbindung von Theorie und Praxis. Die ist wichtig, um selbst Erfahrungen zu machen und nicht nur von etwas gehört zu haben.“ Im Laufe des Festivals hatte Sabine gleich mehrere Favoriten:
- Stuhlyoga für Menschen 50+ – ein spannender Weg, Yoga zu praktizieren, wenn körperliche Einschränkungen bestehen.
- Eine Gong-Meditation mit zehn gewaltigen Gongs – die Schallwellen durchziehen den ganzen Körper und lassen ihn vibrieren. Ein wirklich besonderes Erlebnis.
- Mantra-Tanz – mindestens so gut wie ein Abend in der Disco.
Den Ausklang des Tages bildete immer ein etwa anderthalbstündiges Konzert. „Um 22 Uhr, pünktlich zur offiziellen Nachtruhe, klappten meine Augen ganz von alleine zu.
Das Ambiente, die Locations und Schlafmöglichkeiten
„Ich habe schon relativ viel Festival-Erfahrung, daher habe ich mich auf das Schlimmste eingestellt. Klar, ein Yoga Festival ist nicht mit dem Hurricane zu vergleichen, dennoch gibt es überall Qualitätsunterschiede. Vor allem, was die Schlafmöglichkeiten, die Verpflegung und die sanitären Anlagen betrifft. Aber auch hier wurde ich positiv überrascht. Das Ambiente auf dem Hof Oberlethe ist traumhaft.“
Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich eine ehemalige Hofstelle mit Nebengebäuden, Wiesen mit altem Baumbestand, ein Badesee und Feuerstellen. Übernachtungsmöglichkeit gibt es dort ganz viele: im eigenen Zelt, im Wohnwagen oder Camper, im voll ausgestatteten Mietzelt oder in einem der Appartments.
„Das Kundalini Yoga Festival findet in- und outdoor statt – in insgesamt 13 Locations. Vom kleinen Kaminraum bis zur großen Yogi-Bhajan-Halle war ausreichend Platz für ausgelassene Asanas – in Kleinstgruppen und auch mit allen Teilnehmenden.“
Vegetarisch, vegan und vollkommen frei von kleinen Lastern – die Verpflegung
Kein Alkohol, keine Zigaretten, kein Kaffee – kurz, keine Suchtstoffe. Für jemanden, der in geselliger Runde gerne mal ein Glas Wein trinkt, sind die Regeln etwas gewöhnungsbedürftig, aber der bewusste Verzicht tut dem Körper auch mal gut. Die Festival-Verpflegung war ausschließlich vegetarisch oder vegan. „Mir gefiel das Konzept sehr gut. Wer sich schon etwas intensiver damit befasst hat, wird wissen:
Kundalini Yoga hat viel mit innerer Haltung und Spiritualität zu tun. Dazu zählen auch Ernährung und Lebensstil. Eine Ausnahme musste ich allerdings machen: ohne Kaffee nach dem Mittag ging nichts.“
Für die Verpflegung ist ein täglicher Pauschalbetrag angesetzt. „Durch unseren strukturierten Tag konnten wir uns an feste Essenszeiten halten. Morgens, mittags und abends gab es ein schmackhaftes Buffet mit Köstlichkeiten aus aller Welt.“
Fazit: Ich komme wieder!
„Das war ganz sicher nicht mein letztes Kundalini Yoga Festival. Beeindruckend fand ich den immensen Wissenstransfer und die Workshops, das Erleben. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und (!) es war Zeit für meinen ersten Turban. Die drei Tage zum Reinschnuppern waren für mich schon ganz was Besonderes. Nächstes Mal möchte ich gerne das gesamte Festival miterleben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis? Positiv! Für drei Tage inklusive Verpflegung, Workshops, Seminare, Austausch etc. habe ich ca. 230 Euro ausgegeben. Der Rückweg wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben – beschwingt von meinem letzten Konzertabend saß ich glücklich und zufrieden im Auto, im Ohr immer noch die Klänge von „Born to be wild“ als Yoga-Version.
Sei gut zu dir – oder wie wir im Kundalini Yoga sagen: „Sat Nam!“