Vielleicht kennst du das: Seit vielen Monaten oder Jahren hast du deine tägliche Laufroutine, gehst ins Fitnessstudio, zur Tanzschule, du bist Teil eines Volleyballvereins oder sogar Leistungssportler. Der Sport ist fest im Alltag integriert. Irgendwann hast du dir mal Ziele gesetzt, die du durch den Sport erreichen möchtest, irgendwann. Kannst du dich noch daran erinnern? Mit der Zeit hast du den Fokus verloren, hast weniger Spaß am Sport. Das kommt vor. Jetzt ist es wichtig, dir bewusst zu machen: Warum mache ich den Sport? Wie erreiche ich, dass er mir wieder Spaß bereitet? Sollte ich die Sportart wechseln? Wir zeigen dir mögliche Gründe für fehlenden Spaß am Sport und wie du wieder zu Motivation und Freude am Training zurückfinden kannst.
Auf einmal hast du keinen Spaß mehr am Sport – woran liegt das?
Die Sporttasche zu packen fällt dir schwer, Ausreden finden sich viel zu leicht und Vorfreude auf die Sporteinheit hattest du schon länger nicht mehr. Dass dir die Motivation und der Spaß am Sport fehlen, kann ganz unterschiedliche Gründe haben:
Grund 1: Der Sport ist zu eintönig geworden
Vom Stepper zur Beinpresse zum Latzug und anschließend an das Rudergerät. Jedes Mal die gleiche Abfolge. Routinen zu haben ist gut. Abwechslungen sind aber noch besser. Eine Fitnessroutine, mit der du gewünschte Resultate erzielst, scheint für dich zu funktionieren. Irgendwann kommt allerdings der Punkt, an dem genau das eintönig wird. Die Motivation zum Sport schwindet und du gehst nicht mehr mit der gleichen Power an die Geräte. Dadurch lassen die Sporterfolge nach. Die Motivation sinkt weiter. Ein Teufelskreis – aus dem du aber ausbrechen kannst.
Dieses Glücksgefühl, wenn du nur an die Sportsession am Abend denkst: endlich wieder auspowern, abschalten. Spürst du das noch?
Grund 2: Du kannst deine Leistung nicht mehr steigern
Es fühlt sich so an, als würdest du auf der Stelle trampeln, als hättest du dein Leistungslimit erreicht. Das deprimiert und verdirbt den Spaß am Sport. Eine Ursache kann sein, dass du ins Übertraining geraten bist, wenn dein Körper durch deine Routinen keine ausreichende Zeit zum Regenerieren hat. In den meisten Fällen kannst du durch gezielte Auszeiten oder den Fokus auf ein Ergänzungstraining deine Leistung noch weiter steigern.
Grund 3: Du trainierst aus den falschen Gründen
Schöheitsideale und Fitnessstandards – durch Social Media werden wir tagtäglich damit konfrontiert, sehen Tausende durchtrainierter Männer und Frauen. Das führt bei vielen von uns dazu, dass wir uns vergleichen und teilweise nach unrealistischen Vorstellungen von Fitness und unseren Körpermaßen streben. Vorbilder und Ideale zu haben ist vollkommen in Ordnung, daran kannst du wachsen. Doch nicht für jeden ist Fitnesstraining das, was ihn oder sie dauerhaft glücklich macht. Höre ganz genau in dich: Hast du wirklich Spaß am Sport oder ist er Mittel zum Zweck?
Spaß am Sport: So findest du ihn wieder
Aus welchem Grund du auch immer den Spaß am Sport verloren hast – wir zeigen dir, was du machen kannst, um ihn wiederzufinden.
Überdenke: Machst du die richtige Sportart?
Wenn du merkst, dass du dich immer noch super gerne bewegst und verausgabst, beim Gedanken an dein regelmäßiges Training aber eher negative Gefühle wie Unlust oder Frust aufkommen, kann es sein, dass du eine neue Sportart brauchst. Gerade wenn man beim Sport eine lange und lieb gewonnene Routine entwickelt hat, vergisst man manchmal zu reflektieren – ist das noch das Training, für das ich brenne? Oder interessiere ich mich mittlerweile für andere Sportarten? Interessen verändern sich, deine Fitnessziele und sportlichen Vorlieben müssen nicht über Jahre konstant bleiben. Vielleicht ist es an der Zeit, sich an eine neue Sportart zu wagen: Bouldern, Bokwa oder Inlineskaten vielleicht? Oder du probierst eine klassische Sportart wie Radfahren, Schwimmen oder Laufen?
Die eigenen Sportziele neu definieren
Zu hoch gesteckte Ziele, die du nicht erreichen kannst, frustrieren. Zu niedrig gesteckte Ziele geben wenig Ansporn. Nimm dir ausreichend Zeit, geh in dich, analysiere deinen Fitnesszustand und definiere daraufhin realistische sportliche Ziele. Vielen Menschen hilft es, sich die persönlichen Ziele zu visualisieren. Schreibe dir also auf, was du konkret erreichen möchtest, zum Beispiel:
- Ich möchte nächstes Jahr einen 10-km-Lauf schaffen.
- Mein Ziel ist es, beweglicher zu werden und einen Yogi-Kopfstand zu lernen.
- Mein Oberkörper soll stärker werden, daher mache ich jeden Abend 10 Liegestütze.
Sind die Ziele erst mal klar, kannst du den passenden Trainingsplan für dich formulieren. Und denk dran: Ziele können sich verändern, hinterfrage also immer mal wieder, weshalb du gerade so trainierst.
Beginne langsam mit dem Training
Wenn du eine Weile aus dem Training raus bist oder einen neuen Sport ausprobieren möchtest, beginne langsam. Es ist wichtig, dass du deinen Körper nicht schon zu Beginn überforderst. Dann macht er schnell schlapp und du verlierst wiederum den Spaß am Sport, noch bevor du richtig gestartet bist. Wenn du also mit dem Laufen anfangen möchtest, erwarte nicht sofort einen 5-km-Run, probiere stattdessen einen Wechsel von Geh- und Laufintervallen.
Die Sportroutine anpassen: Neue Reize für den Körper, neue Orte für den Kopf
Eine Möglichkeit, wieder Spaß am Sport zu finden: deine Sportroutine verändern. Denn statt beispielsweise nur Laufen zu gehen, kannst du auch ein paar Übungen mit Gewichten oder dem Fitnessband in deine Sportroutine integrieren. Somit kombinierst du Ausdauer- und Krafttraining und lastest deinen gesamten Körper aus.
Auch ein Szenenwechsel kann sehr hilfreich sein: Home Workouts sind eine gute Alternative zum Fitnessstudio. Zum Beispiel ein individuelles Cardio-Training von zu Hause aus, mit dem du sogar deine Ausdauer steigern kannst. Mit den richtigen Home Workouts ist das Training sehr effektiv. Pluspunkt: Du sparst eine Menge Zeit. Eine weitere Möglichkeit ist Outdoor-Fitness im nächstgelegenen Park oder Wald: bei schönem Wetter eine gelungene Abwechslung zum Gym.
Jeder Körper braucht mal eine Pause. Häufig wollen wir einfach zu schnell zu viel – das macht der Körper irgendwann nicht mehr mit, die Leistung sinkt. Denke daran, dass du wieder Kraft sammeln musst, bevor du deinen Körper das nächste Mal herausforderst, um dann wieder Erfolge zu erzielen: Das Phänomen nennt sich übrigens Superkompensation. Was du also nach dem Sport brauchst: bewusste Ruhepausen, gesunden Schlaf, eine nährstoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit, idealerweise isotonische Getränke.
Ergänzungstraining macht dich leistungsfähiger
Wenn du gerade keine Motivation zum Laufen hast, wieso dann nicht stattdessen Yoga praktizieren? Yoga eignet sich ideal als Ergänzungstraining, weil du dadurch deine Kraft, Stabilität und Beweglichkeit steigerst. Und das zahlt sich dann beim nächsten Lauftraining aus. Das weiß auch Profi-Triathletin Daniela Bleymehl:
„Je intensiver ich Yoga mache, desto besser kann ich das auf die drei Disziplinen übertragen. Beim Schwimmen bin ich flexibler in der Körperrotation während des Kraulens. Beim Laufen habe ich meine Schrittlänge vergrößert und beim Radfahren kann ich jetzt eine ganz andere Position fahren.“
Daniela Bleymehl, Triathlon-Profi
Mit anderen zusammen zu trainieren motiviert
Du hast ein Sportdate mit deinem Trainingsbuddy oder ein wöchentliches Treffen mit deiner Laufgruppe vereinbart – schon hast du einen Termin, den du nicht missen möchtest. Denn wenn du zusammen mit anderen trainierst, motiviert dich das ungemein. Ihr könnt euch gegenseitig Tipps geben und euch anspornen. Auch wenn die Motivation mal nicht ganz so groß ist: Du möchtest die anderen nicht hängen lassen, raffst dich auf und fühlst dich nach dem Training umso besser.
Worauf du sportlich gesehen Lust hast, kann sich immer wieder verändern – und das ist gut so! Dennoch gibt es Dinge, die du beeinflussen kannst, um die Motivation und den Spaß am Sport herauszukitzeln. Wir hoffen, du hast die perfekte Sportart für dich gefunden und behältst noch lange den Spaß am Sport!